Gärtner Andrew Wain inmitten einer Reihe von Formschnittgehölzen in Kegelform. In der rechten Hand trägt er einen Hochentaster, in der linken Hand einen Akkupack.

In Bestform

Die Hochzeit, so heißt es, sei der schönste Tag im Leben. Schaut man sich Fotos der Brautpaare an, die sich in Euridge Manor das Jawort geben, scheint das zu stimmen. Chefgärtner Andrew Wain sorgt dafür, dass die Gärten des Anwesens für die Hochzeitsfotos in Bestform sind.

Knapp eine halbe Autostunde von Bath im Südwesten von Großbritannien entfernt, in der sanften Hügellandschaft der Cotswolds, liegt Euridge Manor. John Robinson, Gründer einer Modekette, erwarb das Herrenhaus 1980 und machte es zu seinem Familiensitz. 2001 beauftragte er die renommierten Gartenarchitekten Isobel und Julian Bannerman mit der Gestaltung der Gartenanlagen. Fast zehn Jahre dauerte es bis zu deren Fertigstellung.

Luftaufnahme des Anwesens Euridge Manor, das in eine Landschaft aus Feldern und Hecken eingebettet ist.
Der Bootsteich des Anwesens, im Hintergrund das Herrenhaus.
Grüne OASE
Die Gartenanlagen rund um Euridge Manor wurden aufwendig gestaltet.
Chefgärtner Andy Wain steht vor einer grünen Hecke.
Gärtner aus leidenschaft
Für Andy Wain gibt es nichts Schöneres, als sich um die Gärten des Herrenhauses zu kümmern.

Andrew Wain ist seit gut 13 Jahren Chefgärtner von Euridge Manor. Der Brite mit dem gewinnenden Lächeln kümmert sich um die Pflege der mehr als zwei Hektar großen Gartenanlagen, die das Haupthaus des Anwesens umgeben. Bei Bedarf übernimmt er auch Aufgaben in den Wäldern und auf den landwirtschaftlichen Flächen – 182 Hektar davon gehören zu Euridge Manor.

»Was meine Arbeit im Garten von Euridge Manor einzigartig macht, ist die enge Beziehung zu den Menschen, die daran beteiligt sind – den Menschen, denen er gehört, und denjenigen, die ihn gestaltet haben.«

Andrew Wain Chefgärtner von Euridge Manor

Über Euridge Manor

Euridge Manor ist ein Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert und liegt auf dem Gelände des ehemaligen Jagdschlosses von Sir Walter Raleigh im Südwesten Englands. Das Anwesen ist umgeben von Gartenanlagen auf zwei Hektar sowie 182 Hektar landwirtschaftlichen Flächen und Wäldern.

Seit 1980 ist das Anwesen im Besitz der Familie Robinson. 2001 begann die Gestaltung der Gärten, die fast zehn Jahre lang dauerte. Zu den Gärten gehören auch eine Burgruine und ein Bootsteich. Seit 2016 können Brautpaare ihre Hochzeit auf Euridge Manor feiern.

Gärtner aus Leidenschaft

Andy, wie ihn die meisten nennen, ist Gärtner aus Leidenschaft. Mit 17 Jahren machte er in der Oberstufe ein zweiwöchiges Praktikum in einer Gärtnerei. „Es hat an keinem einzigen Tag geregnet, ich bin viel auf einem Rasenmäher gefahren und schön braun geworden“, erinnert er sich lachend. „Ich dachte: Wow, was für ein toller Job.“ Nach zwei Jahren College bekam er mit erst 19 Jahren seinen ersten Job als Chefgärtner – als jüngster im ganzen Land. Nach weiteren Stationen als Chefgärtner und in kleineren Gärten kam er nach Euridge Manor.

»Auf den zwei Hektar Gärten rund um das Haus ist jede Menge los.«

Andrew Wain Chefgärtner von Euridge Manor

„Was meine Arbeit hier besonders macht, ist das gute Verhältnis zu allen am Garten Beteiligten – den Menschen, denen er gehört, und denjenigen, die ihn gestaltet haben“, erklärt Andy. Das erlaube es ihm, sich auch kreativ einzubringen. „Die Gärten sind zwar nicht besonders groß, aber auf den zwei Hektar ist jede Menge los.“

Andy Wain schneidet mit einer Akku-Heckenschere eine Eibe in Form.
Am liebsten an der frischen Luft
Andy bringt Gehölze mit batteriebetriebenen Geräten von STIHL in Form.

Jede Menge los auf zwei Hektar

Im Zentrum der Anlage steht eine neugebaute „verfallene“ Burgruine mit Torhaus. Es gibt mit Glyzinien und Rosen bewachsene Mauern, Blumenbeete voller Pfingstrosen und üppige Staudenrabatten, einen Nutzgarten und Obstbäume mit Pfirsichen, Aprikosen, Feigen, Pflaumen, Äpfeln, Birnen und Kirschen. Zum Anwesen gehören auch ein malerischer Teich samt Bootshaus, eine „vergessene“ Orangerie, Terrassen, ein Dachgarten und ein kleiner grasbewachsener Hügel.

Blick über die mit Buchsbaum umrandeten Beete des Klostergartens.
Grüne Vielfalt
Rund um das Herrenhaus liegen Zier- und Nutzgärten sowie ein Bootsteich.
Ein langgestrecktes, viereckiges Wasserbecken, umrahmt von Rasenstreifen und Spalier-Linden.
Eine Front des Herrenhauses, davor ein Linden-Spalier entlang eines viereckigen Wasserbeckens.
Blick aus der Ferne auf das Lindenspalier und das Herrenhaus.

Andy findet es fantastisch zu sehen, wie das Anwesen sich mit der Zeit weiterentwickelt. „Es gibt Hecken, die waren einen guten Meter hoch, als ich hier ankam“, erinnert er sich. „Heute bilden sie mehr als sechs Meter hohe Wellen.“ Besonders viel Spaß macht Andy der Formschnitt von Hecken und Gehölzen, aus denen er großformatige Skulpturen schafft. Ein weiteres kreatives Betätigungsfeld ist zu so etwas wie seinem Markenzeichen geworden: „Das Herzstück des Klostergartens ist eine große Rasenfläche. Auf der zeichne ich gerne mit dem Rasenmäher Motive ins Gras.“

Andy Wain schneidet mit einer Teleskop-Heckenschere eine etwa vier Meter hohe Eibe zu einer Schachfigur.

Der Trend geht zum Rasenmuster

Angefangen hat er damit, als Euridge zum Veranstaltungsort für Hochzeiten wurde. In seinen ersten Jahren als Chefgärtner war das Anwesen ausschließlich ein Familiensitz. Seit gut sechs Jahren hat der Eigentümer eine Lizenz, um dort auch Trauungen zu veranstalten. „Für die Gäste wollte ich etwas Besonderes machen“, erinnert sich Andy. Eine seiner Ideen: individuelle Muster in die Rasenfläche mähen. Mittlerweile ist das zu einem richtigen Trend geworden. „Schon heute fragen mich Paare, welche Muster ich für ihre Eheschließung in ein oder zwei Jahren auf den Rasen malen werde.“

Inspirationen für seine Formschnitte und Rasenbilder bezieht Andy aus der Architektur des Anwesens. Bei der Gestaltung seiner Skulpturen ist es ihm wichtig, dass sie in den Maßstab des Gartens passen und schön hoch sind, damit sie selbst Teil der Struktur werden und sich nicht im Garten verlieren. Das Buntglasfenster im Hauptgarten inspirierte ihn einmal zu einem Rasenbild, in dem sich das Muster des Fensters dann gleichsam spiegelte.

Andys Formschnitt-Tipp

Eine großartige Pflanze für den Formschnitt ist die gewöhnliche Eibe. Sie wächst zwischen sechs Zentimetern und einem Meter pro Jahr und ist tiefdunkelgrün. Man muss fünf bis zehn Jahre investieren, um eine Form zu schaffen. Das Gute daran ist, dass man die Form im Laufe der Zeit langsam weiterentwickeln kann. Im Garten wirkt eine Eibe wie eine Statue, weil sie so präsent ist.

Leiser mähen dank Akku

Auch wenn die Hochzeiten eine wichtige Rolle für Andys Arbeit spielen – die Bedürfnisse der Familie Robinson blieben für ihn im Vordergrund: „Sie verbringt viel Zeit hier und der Garten gehört schließlich ihr. Alles, was ich hier tue, ist also hauptsächlich auf sie ausgerichtet.“ So sorgt er dafür, dass die Anlagen das ganze Jahr über top aussehen: „Die Familie soll stolz auf den Garten sein können, wenn Besuch kommt.“

Lärm sei ein wichtiger Faktor bei der Gartenarbeit, beim Rasenmähen oder Heckenschneiden zum Beispiel. „Man muss sich vor Augen halten, dass hier das Zuhause von jemandem ist und nicht nur ein Arbeitsbereich“, betont Andy. „Je mehr ich tun kann, um die Auswirkungen auf die Familie zu verringern, umso besser.“ Und da kommen die Akku-Geräte von STIHL ins Spiel. „Damit kann ich morgens schon früh mit der Arbeit beginnen und in der Nähe des Hauses arbeiten, ohne die Familie oder Gäste zu stören.“

182

HEKTAR landwirtschaftliche Flächen und Wälder umgeben Euridge Manor.

Andy Wain schiebt einen Rasenmäher über eine Grünfläche. Im Hintergrund die aus Eiben geformten Schachfiguren.

Spass mit Social Media

Als Andy auf Akku-Produkte umstieg, machte er sich zunächst Sorgen wegen deren Laufzeit. Das war bei den STIHL Produkten jedoch völlig unbegründet – und sie bieten noch viele weitere Vorteile: „Sie machen weniger Lärm, es gibt weniger Vibrationen und keine Abgase. Man fühlt sich am Ende des Tages weniger müde. Es ist fantastisch.“

Seine Begeisterung für die batteriebetriebenen Geräte teilt Andy auch online. Unter dem Namen „The Fully Charged Gardener“, also „Der voll aufgeladene Gärtner“, veröffentlicht er Videos und Bilder aus seinem Alltag. Mittlerweile folgen ihm allein bei YouTube über 13.000 Gartenfans. „Ich habe meine sozialen Medien nie allzu ernst genommen. Für mich ist das einfach eine gute Möglichkeit, ein bisschen Spaß zu haben und Erfahrungen zu teilen.“

Rasenpflege mit Kulleraugen

Irgendwann ist das Team von STIHL auf ihn aufmerksam geworden. „Wir haben eine tolle Beziehung zueinander aufgebaut“, erklärt der STIHL Fan, der mittlerweile auch neue Geräte zum Testen erhält, bevor sie auf den Markt kommen. „Es ist fantastisch, bei der Produktentwicklung mitzuwirken“, erzählt der Profi stolz. „Ich finde es faszinierend zu erleben, wie viel Arbeit und Liebe zum Detail in so einem Gerät stecken.“

Einem seiner aktuellen Lieblingswerkzeuge hat Andy sogar einen Namen gegeben: Bob heißt ein iMow-Mähroboter, der mit zwei aufgeklebten Kulleraugen automatisch den Rasen vor der Burgruine stutzt. Der kleine Kollege habe sogar so etwas wie eine Persönlichkeit, erklärt Andy augenzwinkernd. Dass der Roboter ihn irgendwann ersetzen wird, glaubt er jedoch nicht: „Für Kreativität und Muster bleibe ich zuständig.“

Andy Wain zieht im Geräteschuppen einen Akkupack aus der Ladestation.
Immer Weiter
Andy hat stets genügend geladene Akkus vorrätig.
Andy Wain steht lächelnd vor einem Rosenbeet, einen Hochentaster in der rechten Hand.

Hoch hinaus

Wenn Andy nicht im Garten arbeitet, wirft er gerne den Grill an und entspannt im Freundeskreis und mit seiner Familie. Seine Tochter war neun Monate alt, als er nach Euridge kam. „Für ein Kind ist es toll, hier aufzuwachsen. Die Gärten waren ein großer Spielplatz für sie.“ Der Gärtner liebt es auch, zu trekken und Berge zu besteigen. Dabei ist ihm ein Erlebnis besonders in Erinnerung geblieben: „Ich bin in Simbabwe geboren, meine Eltern mussten das Land aus politischen Gründen verlassen, als ich fünf Jahre alt war.“ 2014 erfüllte er sich einen Traum und bereiste zum ersten Mal den Kontinent seiner Geburt. Dabei bestieg er auch den Kilimandscharo: „Das war ein fantastisches Erlebnis. Ich kann nur jedem empfehlen, das einmal im Leben zu machen.“

Andys Gartentipps

Der Garten sollte nicht nur Arbeit, sondern auch ein Ort der Freude sein. Anstatt sich Gedanken zu machen, was noch alles zu tun ist, lohnt es sich, den Moment zu genießen. Ein Kaffee im Grünen und ein ruhiger Blick auf die Umgebung schaffen eine ganz andere emotionale Verbindung.

Andys Gartentipps

Es ist besser, wenig, aber oft im Garten zu arbeiten. Man sollte ihn nicht als ein Riesenprojekt betrachten, sondern in kleine Teilaufgaben unterteilen. Langsam mit einem Eimer durch den Garten gehen und Unkraut ausreißen, wenn da welches steht. Schon eine halbe Stunde Gartenarbeit pro Tag reicht aus, um mit der Zeit erstaunlich viel zu erreichen.

Andys Gartentipps

Der Garten sollte ein persönlicher Rückzugsort sein. Es ist unwichtig, was die Nachbarn anpflanzen oder die Profis im Fernsehen. Pflanzen sollten danach ausgewählt werden, was gefällt und was zum Boden passt. Der Garten ist eine Erweiterung des eigenen Zuhauses und muss nur den Bewohnerinnen und Bewohnern gefallen.