Bevor sie auf den Markt kommen, durchlaufen alle Produkte sowie einzelne Komponenten intensive und vielfältige Prüfverfahren, die zum Teil weit über das hinausgehen, was der Gesetzgeber eigentlich vorschreibt. Denn STIHL will mehr und prüft deshalb auch umfassender und tiefergehender. Schließlich steht der Name STIHL seit fast 100 Jahren für höchste Qualität. Ob Motorsägen, Freischneider, Laubbläser oder Rasenmäher – bevor die Produkte auf den Markt kommen, werden sie auf Herz und Nieren getestet.
Geräte für die Garten- und Landschaftspflege müssen im Alltag einiges aushalten und nicht jeder Nutzende hält sich an das, was im Handbuch steht.
Den Falltest durchlaufen bei STIHL deshalb alle Geräte. „Zur STIHL Qualität gehört, dass alle Geräte gleich robust sind, unabhängig von der Art des Antriebs“, betont Alexander Härtel.
Zudem überschreiten die hausinternen Prüfungen grundsätzlich die Anforderungen der Normen. Ein Beispiel: Blasgeräte fallen nicht nur aus vier Falllagen, wie vorgeschrieben, sondern je nach Gewicht und Größe aus mindestens acht.
Außerdem muss ein STIHL Gerät nach internen Vorgaben nach dem absolvierten Falltest nicht nur sicher, sondern auch zwingend funktionsfähig sein. Eine entsprechend lautende gesetzliche Vorgabe gibt es nicht. Es ist lediglich vorgeschrieben, dass Nutzende nicht gefährdet werden, etwa durch aufgebrochene Kunststoffgehäuse oder offene stromführende Bauteile.
„Sechs Sekunden Leerlauf, sechs Sekunden Beschleunigung bis zur Maximaldrehzahl, dann wieder sechs Sekunden Leerlauf. Und das immer und immer wieder“, beschreibt Christina Escher eines der Szenarien des Dauerlaufprüfstands.
Auf solchen Prüfständen verbringen STIHL Geräte oftmals mehrere hundert Stunden. Der Wechsel zwischen Leerlauf und Maximaldrehzahl ist charakteristisch für die Forstanwendung mit Benzin-Freischneidern, zum Beispiel bei der Weihnachtsbaumernte.
Die Messdaten des Prüfstands zeigen Christina Escher, wie das Triebwerk auf die Dauerbeanspruchung reagiert und wie sich die Vibrationen auf das komplette Gerät auswirken.
Schon in frühen Entwicklungsphasen gibt es Tests für die zahlreichen Einzelkomponenten, aus denen ein neuer Freischneider zusammengesetzt ist. „Klick, klick, klick“, tönt es aus dem Schaltzyklen-Prüfstand, wenn die Schalter am Bediengriff vollautomatisch und computergesteuert viele Male hintereinander gedrückt werden – wie etwa bei der Weihnachtsbaumernte.
Der Mähfaden eines Freischneiders ist nur wenige Millimeter dünn, leistet aber Erstaunliches. Sobald der Motor gestartet wird, zieht die Fliehkraft den Faden nach außen. Bei mehreren tausend Umdrehungen pro Minute hat er genügend Energie, um Grashalme und krautige Stängel sauber zu durchtrennen.
Auf dem Mähkopf-Prüfstand trifft der Nylonfaden jedoch auf härtere Gegner: einen zwei Zentimeter dicken Stab aus massivem Buchenholz. „Daran sieht man die STIHL Qualität besonders gut“, erklärt Simon Haug und zeigt auf die feinen Späne, die in der Testkabine umherfliegen: „Unsere Mähfäden schlagen im Test bis zu zehn Millimeter tiefe Kerben ins Holz.“ Ein Wert, der sich sehen lassen kann und der die Performance der Fäden eindrücklich darstellt.
Einsam ziehen die drei Rasenmäher ihre Kreise. Fast 38 Meter legen sie bei jeder Umrundung zurück, am Ende der Prüfung sind es mehrere tausend Kilometer. Die eine Hälfte der Strecke fahren die Mäher rechtsherum, die andere linksherum. Mal sind sie schnell unterwegs, mal langsam. Mal ist das Messer zugeschaltet, mal steht es still.
Anfangs drehten die Mäher ihre Runden tatsächlich auf Gras, erzählt Bernhard Huber. Das hielten die Prüffelder aber nicht lange aus, vor allem als die Tests immer länger wurden. Statt im Matsch kreisen die Rasenmäher deshalb heute auf einer Betonplatte im Langkampfener Werk von STIHL Tirol.
24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, bei strömendem Regen oder brütender Hitze. Bei jeder Runde fahren die Mäher über ein Riffelblech und unterschiedlich hohe Stahlleisten, die das ganze Gerät durchschütteln.
Im reflexionsarmen Raum herrscht absolute Stille. Mehr als 1.000 Schaumstoffkeile an den Wänden schlucken jedes Geräusch. Sehr merkwürdig sei das, beschreibt Bernhard Huber das Gefühl, nichts zu hören außer die eigenen Atemzüge.
Er platziert den Rasenmäher in der Mitte des Raumes. Sechs Mikrofone sind halbkugelförmig angeordnet und nehmen jedes Geräusch des Gerätes während der Schalldruckpegelmessung auf.
Dafür läuft der Mäher eine Minute lang mit Maximaldrehzahl. „Ein Elektroantrieb ist dabei naturgemäß leiser als ein Verbrennungsmotor“, erklärt Bernhard Huber und ergänzt: „Die größte Geräuschemission verursacht bei Geräten mit Elektroantrieb das rotierende Messer.“
Es dreht sich fast 3.000-mal pro Minute und verwirbelt die Luft dabei so, dass es vom menschlichen Ohr als Lärm wahrgenommen wird. In der Entwicklung neuer Rasenmäher-Modelle geht es deshalb bei STIHL immer auch darum, eine gute Balance zwischen optimaler Schnittleistung und geringer Geräuschentwicklung zu finden.
Ungefähr ein Jahr hält der Betonmischer, in dem Ioannis Hegny alle Akku-Packs testet, die STIHL im Programm hat. Es ist ein handelsübliches Modell aus dem Baumarkt: „Die Mitnehmer in der Trommel tauschen wir aus, damit die Akkus auch wirklich gründlich aufeinanderfallen“, erklärt er.
Zwei Stunden lang poltern jeweils drei Akkus durch den Mischer. Die rasante Fahrt lässt die Packs schlagartig altern. Wenn sie dem Mischer entnommen werden, entspricht ihr Aussehen dem nach einer Nutzung von ungefähr zwei Jahren – Anwendung in den verschiedenen Geräten plus Transport in staubigen Werkzeugkisten oder der ungesicherten Mitreise auf der Ladefläche eines Pritschenwagens inklusive.
Laut Norm muss nur das Gehäuse so weit intakt bleiben, dass sich niemand die Finger einklemmen kann. Zum Qualitätsanspruch der internen STIHL Werksnorm gehört es außerdem, dass der Akku-Pack nach dem Trommeltest ein Gerät in Gang setzen kann, die Kontakte funktionieren und die LED-Anzeigen leuchten.
Weitere spannende Blicke hinter die Kulissen und die Arbeit bei STIHL gibt es auf dem STIHL YouTube-Kanal.